Wie meine Muttersprache die Sicht der Dinge prägt - Über die Diversität im Sprachunterricht
Eine Hypothese lautet, unsere Muttersprache prägt auch unsere Sicht auf die Dinge, das Verständnis, wie wir die Welt sehen. Die Sprachwissenschaft findet immer mehr Hinweise darauf, dass Worte unser Denken und Handeln prägen, und dass wir uns tatsächlich schon mit unserer Muttersprache bestimmte Denkmuster aneignen, die unser Leben auf überraschende Weise beeinflussen.
„Die einen sind überzeugt, dass unsere Sprache unser Denken bestimmt – und dass Menschen deshalb sogar in unterschiedlichen Sprachen unterschiedlich denken. Die anderen dagegen glauben, dass das Denken von der Sprache weitgehend unabhängig ist – und dass allen Menschen ohnehin dieselben Grundregeln der Sprache angeboren sind.
Die Diskussion ist weit über die Grenzen der Linguistik hinaus von Bedeutung. Denn sie rührt an grundlegende Fragen nach dem Wesen des Menschen und seiner Wahrnehmung.“
Auszug aus „Die Macht der Worte“ DieZeitonline
(Text: Mag. Eva Schröder)